Am Montag, den 1. Dezember 2025, fand im großen Saal des Matthias-Ehrenfried-Hauses in Würzburg die Veranstaltung „Gedenken. Musik. Gebet“ zum diesjährigen Welt-AIDS-Tag statt. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher kamen zusammen, um innezuhalten, zu erinnern und ein Zeichen der Solidarität zu setzen.
Die Veranstaltung stand unter dem Leitwort „Verantwortung“. In den einführenden Impulsen wurde deutlich gemacht, wie sehr die weltweiten Entwicklungen die Versorgung von HIV-positiven Menschen gefährden. Drastische Mittelkürzungen in der internationalen Hilfe und geplante Reduzierungen der deutschen Beiträge zum Globalen Fonds zeigen, dass Solidarität und Verantwortung gerade jetzt unverzichtbar sind. Die WHO warnt vor Millionen zusätzlicher HIV-Infektionen bis 2030 – ein alarmierendes Signal, das uns alle betrifft.
Das bundesweite Motto zum Welt-Aids-Tag „gemeinsam. gerade jetzt“ prägte den Abend. Die Kampagne ruft dazu auf, Verantwortung nicht abzuschieben, sondern gemeinsam zu handeln: Im persönlichen Umfeld, in der Gesellschaft, in Politik und Kirche. Verantwortung übernehmen bedeutet, Vorurteile abzubauen, Stigmatisierung zu überwinden und dafür zu sorgen, dass niemand mehr an AIDS sterben muss. Für eine besondere Atmosphäre sorgte der Chor „Sotto Voce“, der die Veranstaltung wieder wunderbar musikalisch begleitete. Oberbürgermeister Martin Heilig sprach ein Grußwort der Stadt Würzburg und unterstrich die Bedeutung von Solidarität und Unterstützung für Menschen mit HIV.
Besonders bewegend waren die Stimmen und Statements, die im Vorfeld gesammelt wurden – über Social Media, bei Infoständen und in persönlichen Gesprächen. HIV-Positive, Schüler*innen und Studierende, Menschen aus Politik und Kirche beantworteten die Frage: „Was bedeutet Verantwortung in Bezug auf HIV ?“ Die Beiträge wurden in Bild, Ton und Text präsentiert und machten deutlich, wie vielfältig Verantwortung gelebt werden kann. Auch die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach schickte eine Videobotschaft und nahm Stellung zu dieser Frage. Parallel dazu entstand aus großen Bausteinen eine Schleife – das weltweite Symbol für Solidarität mit HIV-positiven Menschen. Mit dem letzten Stein wurden die Gäste eingeladen, gedanklich ihren eigenen Beitrag hinzuzufügen: „was heißt Verantwortung übernehmen für Sie und dich ganz persönlich oder in ihrer beruflichen Rolle“.
Zu Beginn des feierlichen Gedenkens wurde an die Verstorbenen Prof. Dr. Klaus Fleischer und Alfred Spall, den beiden großen Persönlichkeiten der Aids-Arbeit für Unterfranken gedacht. Anschließend entzündeten die Gäste ihre Lichter in Erinnerung an die Menschen, die an Aids verstorben sind.
Im Anschluss an die Veranstaltung bot das Foyer des Matthias-Ehrenfried-Hauses Raum für Begegnung und Austausch. Viele nutzten die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, den Gottesdienst nachwirken zu lassen und die Impulse mitzunehmen.
Wir danken allen Menschen, die zu dieser Veranstaltung beigetragen haben und die wir als Gäste begrüßen durften.
Bei vielen kam unsere wichtigste Botschaft des Abends „Verantwortung übernehmen geht nur gemeinsam – und ist gerade jetzt unverzichtbar“ an und wir hoffen, dass Sie weitergetragen wird.