SkF und Caritas sprechen über sexuelle Gesundheit
SkF und Caritas sprechen über sexuelle Gesundheit

 

Würzburg, 31.08.2021. Würzburger Beratungsstellen rufen anlässlich des Welttags der sexuellen Gesundheit zum Gespräch auf.

 

Zum Welttag der sexuellen Gesundheit am 4. September ruft der Würzburger Arbeitskreis zu Gesprächen über dieses intime Thema auf. Unter dem Motto „Schweigen ist Silber – Reden ist Gold“ wollen die vier zusammengeschlossenen Beratungsstellen Mut machen, sich nicht nur in Krisensituationen beraten und begleiten zu lassen. Dem 2019 gegründeten Arbeitskreis sexuelle Gesundheit gehört neben der katholischen Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen im SkF (KSB) auch die HIV/Aids-Beratung Unterfranken des Diözesan-Caritasverbands an.

 

„Wir machen die Erfahrung, dass über Fragen rund um die Schwangerschaft viel eher gesprochen wird als über die Sexualität an sich“, sagte KSB-Beraterin Lydia Murillo Sánchez vor Pressevertretern am Dienstag. Doch auch außerhalb dieser besonderen Situation sei es wichtig, Menschen zur Reflexion und zum Gespräch zu ermutigen, schließlich sei die Sexualität integraler Teil des Menschen. Sexuelle Gesundheit spiele damit lebenslang eine wichtige Rolle, so die Diplom-Sozialpädagogin.

Murillo Sánchez ist Teil des Teams der Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen des Sozialdienstes katholischer Frauen in Würzburg. Seit 2019 kooperiert die Einrichtung im Arbeitskreis Sexuelle Gesundheit auch mit dem Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis Würzburg sowie der Beratungsstelle von „pro familia“ in Würzburg. In unterschiedlichen Schwerpunkten beraten und begleiten die vier Einrichtungen Menschen und Institutionen bei den Themen Aufklärung, Sexualpädagogik, Schwangerschaft, Sexualleben und sexuell übertragbaren Krankheiten.

Im Bereich der Krankheiten stellt die HIV/Aids-Beratung des Diözesan-Caritasverbands eine besonders wichtige Anlaufstelle dar, wie Berater Florian Pfaller beim Pressegespräch erklärte. „Bei uns kommen in einem professionellen Kontext Themen zur Sprache, die im privaten Rahmen oft nicht besprochen werden.“ Gerade mit Blick auf eine befürchtete oder tatsächliche Infektion mit HIV hätten viele Menschen die Sorge, dass beim Gespräch mit Freunden und Familie das Leben aus den Fugen geraten könnte, so der Sozialarbeiter. „Wir sind da und hören zu, egal, was ist.“ Allein im vergangenen Jahr habe das Team auf diese Weise Kontakt zu gut 380 Personen gehabt.

Eine wachsende Nachfrage nach Beratung und Hilfe habe das Team der HIV/Aids-Beratung besonders bei den sonstigen sexuell übertragbaren Krankheiten festgestellt, so Pfaller. Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie hätten die Hilfesuchenden wenige Anlaufstellen für ihre Fragen und Probleme gefunden. Auch in der Schwangerschaftsberatung falle auf, dass es bei diesem Thema noch deutlichen Nachholbedarf gebe, ergänzte Murillo Sánchez. Das gelte sowohl für entsprechende Anlaufstellen als auch für das allgemeine Wissen um die Bedeutung des Themas und die Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen.

Auch Abseits von Krisen und Krankheiten sei ein offeneres Reden über sexuelle Gesundheit im Sinne des Mottos „Reden ist Gold“ ein wichtiges Ziel. Nach der Erfahrung von Murillo Sánchez führe es nicht zuletzt zu einer größeren Verantwortungsübernahme für die eigene Sexualität. „Wir machen Angebote, in denen man sich regelmäßig reflektieren und entwickeln kann.“

Der Welttag der sexuellen Gesundheit wurde 2010 von der weltweiten Dachorganisation World Association for Sexual Health ins Leben gerufen. Ziel des Gedenktags ist es, auf die vielfältigen Themen der sexuellen Gesundheit aufmerksam zu machen. Dazu zählen neben sexuell übertragbaren Krankheiten auch Fragen der sexuellen Selbstbestimmung sowie der sexuellen Gewalt.

Kilian Martin | Caritas

HIV/Aids-Beratung Unterfranken
Matthias-Ehrenfried-Haus, 2. Stock
Bahnhofstraße 4-6
97070 Würzburg

Tel: 09 31 / 386 58 200
E-Mail: kontakt@aidsberatung-unterfranken.de