„gayMainsam“ – so lautete das Motto des diesjährigen Christopher-Street-Day 2021 in Würzburg, organisiert von Queer Pride e.V. Oberbürgermeister Christian Schuchardt fasst in seinem Grußwort die politische Botschaft des CSDs zusammen: auf sexuelle Vielfalt und gleiches Recht für jede Liebe hinweisen, denn Veränderungen wie auch Reformen gelängen gemeinsam am besten.
„Gemeinsam“ ist auch das Stichwort für unseren Auftrag in der HIV- und Aidsarbeit. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, falsches Wissen zu korrigieren, bestehende Vorurteile und Ängste abzubauen und für ein akzeptierendes, solidarisches Miteinander mit Menschen mit HIV einzustehen.
Die HIV/Aids-Beratungsstelle der Caritas war auch deshalb vergangenes Wochenende am CSD vertreten. Wir klärten über Übertragungswege und Schutzmöglichkeiten auf, vermittelten realistische Einblicke in das Leben mit HIV heute und standen für Fragen rund um das Thema HIV/Aids und sexuell übertragbare Infektionen bereit.
„Würdest Du mit einem HIV-positiven Kollegen in die Kantine gehen?“ hatte eine Passantin auf einem Plakat im Vorbeigehen laut vorgelesen. Sie war verwundert und fragte: „Ist das bei Kollegen heute überhaupt noch so ein Thema?“ Die Antwort ist: ja, leider ist es das nach 40 Jahren Aids immer noch. Betroffene haben weiterhin Angst vor den Reaktionen. Sie fürchten Vorwürfe, intime Nachfragen, Anders- und Ungleichbehandlung, letztlich Diskriminierung zu erleben. An den etlichen kürzeren und längeren Begegnungen beim CSD wie auch aus unserer Erfahrung zeigt sich, dass Darübersprechen hilft. Gesichertes Wissen weiterzugeben bedeutet, Sicherheit zu gewinnen und Berührungsängste abzubauen und für ein tatsächliches Gemeinsam Sorge zu tragen.